Bright Star
(would I were stedfast as thou art!)

Wohl einer der schönsten und auch traurigsten Filme aller Zeiten. Schon lange hat mich kein Film mehr berührt als dieser. So wundervoll einfühlsam und subtil wie Jane Campion die große, zum Scheitern verurteilte Liebe zwischen dem Poeten John Keats und der Schneiderin Fanny Brawne darstellt schafft wohl kein anderer Regisseur...
In einem der schönsten Momente des Films liegt John träumend, eingebeten in etlichen Blüten und Blättern, in der Baumkrone und starrt in den Himmel. So kann man sich einen der bedeutendstens Poeten der englischen Romantik vorstellen, wenn er glücklich ist: Allein mit sich und der Natur.
In Wahrheit zeigt dieses Bild jedoch, dass Jane Campion, die Naturbilder schon immer als Metapher verstanden hat und nicht als bloße Ausschmückung verwendet, auf der Suche nach dem ist, wovor Keats hier flieht: nach den Wurzeln, dem Zugehörigkeitsgefühl, dem Verborgenen, was sich den Blicken entzieht und heimlich unter der Erde heranwächst.
Bright Star wird zum Film über die Zeit selbst. Die Vergänglichkeit der Natur im Rhythmus des Jahreskreis, der sanfte Windhauch im Herbst, das lila Blumenmeer in dem Fanny versinkt - diese Naturbilder stehen nicht vordergründig oder illustrativ für den Wandel der Zeit, sondern vielmehr für die 'inner Zeit', der Intuition der beiden Hauptdarsteller: Sie sind einander räumlich fern, innerlich jedoch stets verbunden!
Still, still to hear her tender taken breath,
And so live ever — or else swoon to death...
1 comment:
Oh Mann! Ich hab ihn auch gerade gesehen und ebenfalls einen Eintrag darüber gemacht --- bevor ich auf deinen Blog geschaut habe.
Ich bin so beeindruckt und gerührt. Einen so wundervollen Film hätte ich nicht erwartet, obwohl meine Erwartungen wegen "Das Piano" sehr hoch waren.
Konntest du ihn im Originalton sehen? Ich kann mir vorstellen, dass er im Original noch besser ist.
Und zum letzten Eintrag: Ich habe Vic Chessnut erst vor Kurzem entdeckt und seine Musik hat mir sofort gefallen. Mich hat die Nachricht auch sehr traurig gemacht. Auch weil ich in den Tagen zu Hause einige andere traurige Dinge erfahren habe. Ein Lehrer von mir, den ich sehr gerne mochte, ist unheilbar krank, der Vater eines meiner Bekannten ist gestorben und eine andere ehemalige Lehrerin hatte einen Schlaganfall und wird nie mehr arbeiten können. Das ist so viel Unglück aufeinmal, von dem ich natürlich nicht direkt betroffen bin, aber dennoch...
Um noch was Schöneres zu schreiben. Heute Abend schauen wir uns noch "Where the wild things are" an. Ich freu mich.
Habt einen schönen Abend!
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